Sie stammt aus der Werkstatt von Orgelbaumeister Jörg Bente.
Das Instrument wurde 2004 an Stelle der Eule-Orgel aus dem Jahr 1969 erbaut, dabei wurde ein Teil des Pfeifenwerkes dieser Orgel neu intoniert und übernommen.
Entstanden ist eine Orgel, die auf Grund ihrer klassisch-barocken Disposition besonders zur Wiedergabe barocker Orgelmusik geeignet ist, auf der sich aber auch Musik der frühen Romantik oder der Moderne absolut glaubwürdig darstellen läßt.
Das liegt an der wunderbaren Verschmelzungskraft der grundtönig intonierten Pfeifen und dem Klangideal, welches Jörg Bente verfolgt hat.
(Quelle: Kreiskantor Christian Windhorst)
Nähere Infos zur Orgel und zur Disposition der Orgel hat der Orgelbaumeister Jörg Bente zusammengefasst:
Grußworte J. Bente aus der Festschrift zur Orgeleinweihung 2004:
Unsere Werkstatt hatte die anspruchsvolle Aufgabe, für die schöne, gotische Margarethenkirche ein neues Instrument zu konzipieren, dessen Aufstellung im Südanbau erfolgen sollte. Um das Instrument gestalterisch in den Kirchraum einzupassen, wählten wir als Stilelement den Spitzbogen, der sich vielfach in den Gewölben der Kirche findet. Die sich oberhalb des Instrumentes im Schlussstein treffenden Bögen des Kreuzrippen-Gewölbes haben ihre Analogie in den sich kreuzenden Bögen in der Mitte der Schauseite, dem sogenannten Prospekt. Dies wird besonders augenfällig, wenn man in einem gewissen Abstand vor der Orgel steht.
Zusätzlich zum Hauptprospekt oberhalb des Spieltisches hat die Orgel rechtsseitig noch einen Seitenprospekt erhalten, der dem Betrachter im Kirchenschiff zugewandt ist. Die Strukturen des Seitenprospektes mit seinen Pfeifen, Bögen und Schleierbrettern, die aus gespaltenem Holz gemacht sind, werden durch das von der Seite einfallende Licht plastisch herausgebildet. Dadurch wirkt er sehr lebendig.
Das Orgelgehäuse ist aus massivem Eichenholz gefertigt, das handgehobelt ist und damit einen seidigen Glanz erhalten hat. Es bleibt unbehandelt und wird damit auf natürliche Weise altern. Die einzelnen Teile des Gehäuses sind durch Holzverbindungen, wie Zinken, Schlitz und Zapfen, etc. miteinander verbunden. Das Gehäuse kann dadurch so wie bei einer Geige als Resonanzkörper fungieren und strahlt den Klang in den Raum ab.
Das Instrument ist so aufgebaut, dass sich oberhalb der Spielanlage das Hauptwerk befindet, das von der unteren Klaviatur betätigt wird. Zum Hauptwerk gehört der neue Prinzipal 8´, der im Prospekt steht. Dahinter befindet auf gleicher Ebene, durch einen Stimmgang vom Hauptwerk getrennt, das Hinterwerk, das von der oberen Klaviatur aus zu spielen ist. Die Pedalpfeifen stehen ganz hinten im Gehäuse, etwa auf dem Niveau des Spieltisches und werden mit den Pedaltasten betätigt. Gebläse und Bälge befinden sich unterhalb der Orgel in einem Keller.
Die Größe einer Orgel wird im allgemeinen durch die Anzahl der Manual-Klaviaturen und der Register bestimmt; hier sind es zwei Manuale und 24 Register. Insgesamt hat die Orgel 1386 klingende Pfeifen, zu denen die Pfeifen des Seitenprospektes, die nicht klingend sind, hinzuzählen sind. Die Pfeifen sind zum einen aus verschiedenen Zinn-Blei-Legierungen, zum anderen aus Holz gefertigt. Der größte Teil des Pfeifwerkes wurde vom Vorgänger-Instrument übernommen und gründlich technisch und klanglich umgearbeitet. Mit dem Klang des Vorgängerinstrumentes haben die Pfeifen somit kaum noch etwas gemein. – Ungefähr 20 % des Pfeifwerkes wurden in unserer Werkstatt neu angefertigt. Die kleinste der Pfeifen misst in der Länge etwa 5 mm, die größte etwa 4,30 m! Das Querschnittsmaß der größten Holzpfeife beträgt ungefähr 25 x 28 cm, das der kleinsten Metallpfeife ca. 2,5 mm. Mit seinen Klängen deckt das Pfeifwerk fast das gesamte menschliche Hörspektrum ab.
Durch die Überarbeitung und Veränderung des Pfeifwerkes ist die Klanggebung jedes Registers so verändert worden, dass es solistisch verwendet werden kann und sich trotzdem im Zusammenklang mit anderen Registern gut mischt. Wichtig war uns dabei, dass die einzelnen Register wohlklingend sind und sich der Gesamtklang als gravitätisch und trotzdem hell erweist.
Die Spannweite zwischen sehr leisen und sehr lauten Klängen, also der dynamische Umfang der Orgel, ist durch das Hinzufügen eines neuen Registers Gambe 8´ und die Umintonation der alten Register erheblich erweitert worden. Damit haben sich die musikalischen Möglichkeiten des Instrumentes trotz der geringeren Registerzahl im Vergleich zum Vorgänger-Instrument vervielfältigt.
Wir freuen uns, wenn der Gemeinde ihr neues Instrument gefällt und sie es gerne hört. Wir wünschen allen, die mit dem Instrument zu tun haben, viel Freude daran:
- der Gemeinde beim Anschauen, beim Hören und sich im Gottesdienst begleiten lassen,
- den Organisten beim Spielen und Üben,
- Musikern und Sängern beim gemeinsamen Musizieren mit der neuen Orgel.
Danken möchte ich meinen Mitarbeitern, die mit Engagement und Tatkraft zum Gelingen der Aufgabe, ein schönes Instrument entstehen zu lassen, beigetragen haben.
Helsinghausen, im September 2004
Jörg Bente, Orgelbaumeister
www.bente-orgelbau.de