Liebe Glaubensschwestern und -brüder,
danke für Ihr Interesse an der Ökumenischen Hilfe Zimbabwe Gehrden e.V.!
Hier finden Sie einige interessante Artikel zu unserem Verein, zu unseren Aufgaben, den von uns geförderten Projekten und unseren Partnern. Auch finden Sie den Mitgliedsantrag, um mitzuwirken. Wenn Sie weitere Fragen haben, dann sprechen Sie mich gerne an! Meine Erreichbarkeiten finden Sie im Flyer.
Ihr Josef van Kisfeld
- Flyer
- Antrag auf Mitgliedschaft
- Jahresbrief 2020
- Jahresbrief 2019
- Info Mitgliederversammlung 2020
- Besuch Jairos Jiri in Gehrden am 5.9.2019
- div. Zeitungsartikel
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(Rede zum Jubiläum 2015)
Liebe Mitglieder und Freunde,
vor 30 Jahren bat mich Pastor Riedel, Pastor der Margarethen-Gemeinde, um Mitgliedschaft im neu zu gründenden Verein Ökumenische Hilfe Zibabwe, um behinderte Menschen in Zimbabwe zu unterstützen. Er sprach die unterschiedlichsten Gehrdener Mitbürger an, katholische wie evangelische, um eine breite ökumenische Basis zu schaffen. Satzungszweck war und ist nach § 2 „körperlich und geistig behinderten Menschen in Zimbabwe Eingliederungshilfe für eine berufliche Tätigkeit zu geben, insbesondere durch genossenschaftliche Zusammenschlüsse.“
Wir waren 31 Gehrdener bei der ersten Mitgliederversammlung am 24.Juni 1985, darunter Stadtdirektor Bildhauer und Bürgermeister Berkefeld. Heute gehören noch fünf Mitglieder von damals dazu: Herr Bildhauer, Frau Neu, Herr Röhler, Frau Spohr (im Vorstand) und ich als Schatzmeister. Zum 1. Vorsitzenden wurde Herr Müller-Brandes gewählt.
Die Initiative ging damals von Herrn Dr. Wummel aus, der als Entwicklungshelfer 1982 (also 2 Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung von Zimbabwe, vorherige brit. Kolonie Rhodesien) von „Dienste in Übersee“ dorthin nach Zimbabwe geschickt wurde, um die Jairos Jiri Association neu zu strukturieren.
Jairos Jiri Association – was bedeutet das? Mr. Ruvere als Chief Director wird Ihnen das afrikanische Äquivalent von Bethel im Detail oder auf Ihre Fragen hin gerne vorstellen (1951 ins Leben gerufen von einem afrikanischen Christen, einem Privatmann, der die Behinderten von den Straßen von Bulawayo holte, wo sie als Bettler lebten, und ihnen eine Ausbildung ermöglichte). – Das Motto „opportunity is everyone´s right“
Das Ziel der Arbeit von Dr. Wummel war es, Eingliederungshilfen für eine berufliche Tätigkeit durch Gründung von Kooperativen zu geben, denn nach erfolgreicher handwerklicher Ausbildung gab es für Behinderte kaum Arbeitsplätze, weil die Arbeitslosigkeit – auch heute noch- sehr hoch war.
Dr.Wummel gründete 1984 die Kutsunga-Koop: 11 körperbehinderte junge Frauen wollten nach zwei Jahren Ausbildung in der Schneiderwerkstatt der JJA selbst ihren Lebensunterhalt verdienen und gründeten eine Kooperation mit eigenem Geldeinsatz. Aber natürlich war ein weit höheres Start-Kapital notwendig. Dr. Wummel hatte auf einem Heimaturlaub Pastor Riedel informiert und um Unterstützung gebeten. Diese Idee „Hilfe zur Selbsthilfe“ und ein kleines überschaubares Projekt fand Zustimmung und Anklang in Gehrden, sodass am 24.Juni 1985 der Verein ÖHZ gegründet werden konnte. Bis dahin hatte „Brot für die Welt“ mit einem Darlehen für die Starthilfe gesorgt. Dieses Darlehen konnte schon nach 2 Jahren (1986) getilgt werden, der Verein hatte eine Spendensumme von 12.000 DM zusammen.
1987 gab es einen ersten Besuch aus Afrika: Mr. Zharare, Direktor der JJZ, stattete der ÖHZ einen Besuch ab.
In den folgenden Jahren erreichten uns konkrete Wünsche von Tsitsi Mukwekwe, der Leiterin der Koop: gebraucht wurden 10 neue Rollstühle aus einer Produktion in Zimbabwe und eine elektri-sche Nähmaschine und Zuschneidemaschine zur erfolgreichen Herstellung von Schuluniformen in großer Stückzahl. Im landesweiten Wettbewerb von Kooperativen erreichte die Kutsunga-Koop 1990, 1991 und 1992 Zertfikate für erste Preise durch das Ministerium von Zimbabwe.
Als sich erneut eine Spendensumme von 20.000 DM angesammelt hatte, wurde Dr. Wummel von uns angesprochen auf neue Projekte. Er schlug eine KOOP von behinderten Männern zur Unterstützung vor, die eine Bürstenfabrikation aufgebaut hatten und hohe Anfangsschulden abzahlen mussten. ÖHZ übernahm 10.000 DM.
1992 war für alle Kooperativen in Zimbabwe ein schwieriges Jahr, eine Dürreperiode und ein rigoroses Sparprogramm der Regierung. Die Kutsunga-Koop bat um weitere vier verschiedene elektrische Nähmaschinen und um Zuschuss für eine neue grössere Halle für Lagerung und Produktion. Mit dem Ausscheiden von Dr. Wummel 1992 und dem Tod von Pastor Riedel 1993 war die Verbindung zu den Koop. vorübergehend unterbrochen. Der Vorsitzende Herr Tennstedt legte sein Amt und ein Spendenguthaben von 35.000 DM am 18.9.1996 in die Hände von Pastor Rutkies, der Afrika aus eigenem Erleben kannte, denn er war fast 10 Jahre lang als Pastor und Dean in Südafrika gewesen. Seine erste Amtshandlung war eine Reise von Zimbabwe auf eigene Kosten. Er besuchte vom 20.-28.Nov.1996 alle Einrichtungen der JJA und brachte eindrückliche Schilderungen und Dias von der segensreichen Arbeit unter bescheidensten Bedingungen mit. Im Reisegepäck hatte er die gewünschten vier elektrischen Nähmaschinen und konnte die Anschaffung eines Treckers finanzieren.
Seither hat der Verein ÖHZ Jahr für Jahr das Schulgeld für behinderte Schüler und College-Studenten übernommen, in Einzelfällen auch Patenschaften.
Herr Pastor Rutkies war 16 Jahre lang Vorsitzender. In diese Zeit fiel der erste Besuch von Mr. Ruvere und Mr. Kandava -1999- in Gehrden. Wegen der politischen Lage gab es Zeiten der Unsicherheit, ob unsere Überweisungen überhaupt JJA erreichen bei einer horrenden Inflation des Zimbabwe-Dollars. Einmal – 2007- kam das Geld nur über Südafrika und Devisen-Schmuggel in Zimbabwe an! Heute ist der Kurs wieder stabil und unsere Überweisungen werden in US-Dollar ausgezahlt.
Herr Pastor Rutkies vollendete 2011 sein 8o. Lebensjahr und wollte sein Amt niederlegen: eine kritische Situation für den Verein, aber es fand sich ein Nachfolger in Josef van Kisfeld, der am 17.1.2013 zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde. Seither hat der Verein neue Mitglieder gewinnen können und durch einen Zimbabwe-Nachmittag 2014 erneut für Bekanntheit in Gehrden gesorgt. Heute hat der Verein 21 Mitglieder, darunter die evang. Pastoren Rutkies und von der Heyden und den kathol. Pfarrer Paschek. Auch die St.Bonifatius-Gemeinde und die Stadt Gehrden sind jetzt Mitglieder.
Das Spendenaufkommen in den vergangenen 30 Jahren betrug (umgerechnet in Euro) mehr als 110.000 Euro, wovon wir 5.000,- Euro heute Mr. Ruvere in Form dieses Schecks überreichen.
Josef van Kisfeld