Pastor Andreas Pöhlmann verlässt die Margarethengemeinde

Liebe Gemeinde!

Nach zehn Jahren in Gehrden werde ich mit meiner Familie im April in den Landkreis Osnabrück  umziehen. Die Zeit in Gehrden war schön. Viele Menschen werde ich vermissen, unsere Kleinstadt ist mir zum Zuhause geworden. Gerne war ich Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr, bin ich über den Gehrdener Berg gejoggt und habe mit lieben Nachbarn Tür an Tür gewohnt. Meine Kinder sind im Gehrdener Krankenhaus geboren und später in unseren evangelischen Kindergarten gegangen. Im Margarethen-Kindergarten bin ich als Vater und als Pastor vielen Kindern, ihren Eltern und den Erzieherinnen vertraut geworden. Wir hatten Freude zusammen und haben oft gelacht.

Manches Kind aus unserer Einrichtung wurde später mein Konfirmand. Ich habe den Konfis hoffentlich Kirche und Glauben näher bringen können. Gerne habe ich sie als Seelsorger begleitet, in einer Lebensphase, in der junge Menschen neugierig fragen und nach Orientierung suchen. Mit dem Kindergottesdienst habe ich schöne Gottesdienste und wundervolle Familienfreizeiten erlebt. Dort sind wir als Gemeinschaft wirklich zusammengewachsen. Bei Taufen, Trauungen und Trauerfeiern habe ich viele von Ihnen kennengelernt. Am Beginn und am Ende des Lebens auf dieser Erde und bei der Frage, mit wem ich mich auf Dauer binde, Menschen als Seelsorger zu begleiten, das macht mir Freude! Diese Vielzahl an Lebensentwürfen und Erwartungen an Kirche, die mir da begegneten, fand ich erfrischend. Meine Entscheidung, künftig stärker als Seelsorger tätig zu sein, haben diese Erfahrungen beeinflusst. Den eigenen Glauben auszudrücken, mit persönlichen Worten zu beten und sich im Segen Gottes Kraft zu holen, ist mir in der Zeit in Gehrden ein besonderes Anliegen geworden. Beginnend mit einem Glaubenskurs im Jahr 2010, habe ich seit 2013 den anderen Gottesdienst „Auftakt“ mitgestaltet. Dabei ist mir die gemeinsame Arbeit in einem Team aus Erwachsenen, Jugendlichen und der GiG besonders wichtig geworden, weil wir immer wieder daran gearbeitet haben, die Botschaft des Evangeliums zeitgemäß auszulegen. In diesem Gottesdienst persönlich zu predigen und Menschen zu segnen und ihnen dabei auch die Hände aufzulegen, hat mich selbst sehr bewegt.

In Bohmte-Arenshorst wartet jetzt eine neue Aufgabe auf mich. Ich werde 1000 Mitglieder mit einer halben Pfarrstelle betreuen dürfen. Mit einer weiteren halben Stelle werde ich in Kliniken von Bad Essen als Seelsorger für unsere hannoversche Landeskirche tätig sein. Wir ziehen in den Landkreis Osnabrück, weil wir meinen alten Eltern näher sein wollen, die unsere Unterstützung brauchen. Arenshorst ist eine interessante, kleine Gemeinde. Mit meiner Arbeit als Seelsorger kann ich ganz individuell Menschen, die krank sind, beistehen. So schlägt mein Herz auch weiterhin für die Arbeit in der Gemeinde – und zugleich kann ich in der Seelsorge vertiefte Erfahrungen in der Lebensbegleitung machen.

Zum Schluss möchte ich allen Menschen danken, die mich in meiner Arbeit unterstützt und sich für unsere Margarethengemeinde eingesetzt haben: Hier in Gehrden habe ich viele Menschen kennengelernt, die sich mit Liebe einer Aufgabe annahmen. Gerade die, die still und in Treue wirkten, sind mir ans Herz gewachsen. Besonders bin ich auch denen dankbar, die mir am Anfang halfen, meinen Platz in der Gemeinde zu finden. Unter uns „Hauptamtlichen“ ist ein guter Zusammenhalt gewachsen, den man bei den Ehrenamtlichen-Abenden spürt, die wir jährlich ausrichten. Vor allem möchte ich hier meinem Kollegen Wichard von Heyden und den Mitgliedern des Kirchenvorstandes danken. Für die Zukunft wünsche ich der Margarethengemeinde Gottes Segen!

Euer Andreas Pöhlmann

 

Hierzu der Beitrag von Wichard von Heyden:

Als Pastor Andreas Pöhlmann vor knapp 10 Jahren seinen Dienst in der Margarethengemeinde in Gehrden antrat, war alles neu: Er hatte gerade erst geheiratet! Dann ging es in das neugebaute Pfarrhaus. Und in die noch unbekannte Gemeinde und Stadt Gehrden. Die Kinder waren noch nicht da, sie sind beide hier geboren.

Es war sonst kein großes Kommen und Gehen in diesen 10 Jahren. Ja, die Kollegin Appelkamp-Kragt ging 2010, dafür kam ich an Bord – Andreas Pöhlmann und ich kannten uns schon aus früherer Zeit im Kirchenkreis Bleckede. So hatten wir im Pfarramt eine gute Basis in unserer verlässlichen und freundschaftlichen Zusammenarbeit. Das hat Freude gemacht!

Etwas anderes ist ebenfalls dazugekommen: Als Andreas Pöhlmann hier anfing, tat er das bewusst mit einer Dreiviertel-Stelle. Im Jahr 2010 hat er sich aufgrund der Gegebenheiten durchgerungen, auch die Viertel-Stelle in Leveste noch zu übernehmen. Viel Herzblut, Kraft und Zeit hat er in diese Stelle eingebracht. Das hat nicht nur Leveste gut getan – so denke ich -, sondern ist auch ein positives Signal in die Region.

Andreas Pöhlmann liebt es, wenn etwas los ist. Wenn Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Wenn Glaube nicht nach abgelegter Kleidung aussieht, sondern frisch, lebendig und vielleicht auch bewusst fromm daher kommt. Man konnte das insbesondere bei Freiluftgottesdiensten zu Himmelfahrt auf der Margarethenwiese erleben oder an Pfingstmontag im von-Reden-Park. Oder zum Gemeindefest. So hatten und haben auch seine großen Projekte, die er in unserer Gemeinde angeschoben hat, einen guten Lauf: Das Glaubensseminar, das 2010 durchgeführt wurde, war ein voller Erfolg. Der abendliche Auftaktgottesdienst bereicherte unsere Gottesdienste und hat viele Menschen begeistert, nicht nur im Vorbereitungsteam, das über die Jahre zusammengewachsen ist, sondern auch unter denen, die regelmäßig kommen.

Die Veränderung des Gemeindefestes, das jetzt seit drei Jahren vom Kirchenvorstand verantwortet wird und draußen vor der Kirche stattfindet, gehört dazu: Kirche im Ort erlebbar machen. Auf die Menschen zugehen, auch in den örtlichen Vereinen und Gruppen. Andreas Pöhlmann und seine Frau haben sich um die Familienfreizeiten verdient gemacht: Fahrten an die Stätten der Reformation, auf die Burg Bodenstein und ins Schloss Mansfeld standen auf dem Programm. Dazu hat er den Kindergarten und den Kindergottesdienst geistlich betreut. Im Kindergarten war er regelmäßig einmal im Monat präsent, hat mit den Kindern gesungen, gebetet, biblische Geschichten erzählt und präsentiert. Mit den Erzieherinnen hat er Kontakt gehalten und Impulse gesetzt. Der Umzug und die Erweiterung des Kindergartens sowie die „Einweihung“ des neuen Hauses gehörten sicher zu den eindrucksvollen Ereignissen der letzten Zeit.

Gemeinsam im größeren Team haben wir Konfirmandenfreizeiten vorbereitet und durchgeführt, haben mit dem Kirchenvorstand Klausurtagungen gestaltet, haben in unseren je unter- schiedlichen Weisen versucht, christliche Gemeinde im Ort erlebbar zu machen. In den letzten zwei Jahren kam ein weiterer Arbeitszweig hinzu, als er die Ausbildung unseres Vikars Thorben Bernhardt übernahm.

Nun soll es weitergehen, nach Arenshorst. In die Nähe seiner Eltern, die wir vor allem an Ostern und Weihnachten auch bei uns in den Gottesdiensten sehen und sprechen konnten, wenn sie bei ihren Kindern waren. Ich wusste schon länger, dass Andreas Pöhlmann irgendwann auch noch einmal weiter wollte. Ich hatte gehofft, dass es nicht allzu bald sein würde. Nun aber ruft ihn die neue Aufgabe und die neue Stelle.

Andreas, Karla, Kilian, Lydia, wir werden Euch vermissen!

Wir wünschen Euch allen, insbesondere Dir, lieber Andreas, einen guten Start in Arenshorst!
Vergesst Gehrden nicht, die Stadt mit dem Kirchengiebel im Wappen!

Euer Wichard v. Heyden

 

Der Kirchenvorstand informiert hierzu:

Andreas Pöhlmann wird in einem Gottesdienst am 26. März 2017, 15.00 Uhr durch Superintendentin Antje Marklein und Pastor Dr. Wichard von Heyden feierlich verabschiedet. Hierzu lädt der Kirchenvorstand die Gemeinde ein, anschließend Empfang im Gemeindezentrum.

Dorothea von Schlotheim, Vorsitzende des Kirchenvorstandes

 

Hier der themenbezogene Artikel aus der Calenberger Zeitung vom 10. Februar 2017