Ökumenische Andacht am Gedenkort für die jüdische Synagoge am Mittwoch, 16. Oktober, 18 Uhr

Nachdem im Gefolge des Mordanschlags von Halle am Wochenende das Gehrdener Ehrenmal für die Synagoge beschädigt wurde, rufen evangelische und katholische Christen in Gehrden zu einer ökumenischen Andacht auf. Am Mittwoch, 16. Oktober um 18 Uhr soll die Andacht im Steinweg an der Stelle stattfinden, wo die Synagoge ehemals stand.

Die Bronzetafel, deren frisch geputzter Hintergrund am Wochenende von Feuer geschwärzt wurde, wurde im Jahr 1980 von der Stadt Gehrden erstellt und erst im letzten Jahr in einem neugestalteten Rahmen wieder aufgehängt. Auf ihrer Inschrift steht:

»Zum Gedenken an die jüdischen Mitbürger und an die Synagoge, die hier stand. Den Lebendigen zur Mahnung.«

Die St. Bonifatiusgemeinde und die Margarethengemeinde Gehrden möchten mit der Andacht ein Zeichen setzen. Die Andacht wird von Pfarrer Christoph Paschek und Pastor Wichard v. Heyden geleitet. »Es wäre schön, wenn möglichst viele ihre Anteilnahme zeigen könnten«, so die beiden Geistlichen. »Gerne auch mit Kinderwagen oder Rollator!«.

Der Angriff auf jüdische Menschen oder deren heilige Symbole sei kein Ausrutscher sondern ein Angriff auf alle. In Gehrden sollte daher gelten: Wehret den Anfängen!

Beide Gemeinden werden einen gemeinsamen Kranz am Mahnmal niederlegen.

Dr. Wichard von Heyden

Nachtrag v. 16. Oktober:

Trotz der kurzfristigen Ankündigung sind zu der Andacht am Gedenkort und beschädigten Ehrenmal etwa 130 Gehrdener Bürgerinnen und Bürger erschienen, um gemeinsam mit Pastor von Heyden und Pfarrer Paschek der Opfer des Anschlags in Halle zu gedenken, ein Zeichen gegen Antisemitismus und für Toleranz zu setzen, zu beten und Frieden zu erbitten. Hewenu Schalom Alechem …