Bericht vom Konzert „Haydn-Messe“ vom 4. Febr. 2017

Kantorei begeistert mit Haydn-Messe – stehende Ovationen für Musiker in der Margarethenkirche

Am Ende herrschte großer Jubel: Standing Ovations gab es für die Solisten (von links nach rechts:

Eva Herzig, Sopran; Sebastian Franz, Tenor, Fenja Wagner, Schlagzeug, Carolin Gruhl, Schlagzeug, Christine Köhler, Alt und Hildebrand Haake, Bass), das Orchester und die Margarethenkantorei mit ihrem Leiter Christian Windhorst (Mitte) in der Margarethenkirche, die mit 150 Zuhörern besser gefüllt hätte sein können.

Noch eine Weile hallte das „Dona nobis pacem“ aus Joseph Haydns „Großer Orgelsolomesse“ nach, das Chor, Orgel und Orchester zuletzt virtuos dargeboten hatten. Das Besondere an Haydns Messvertonung ist die konzertierende Orgel.

Wahrlich viel zu tun hatte deshalb Eckhart Kuper, der die Aufgaben bravourös meisterte. Auch in Manfred Schlenkers Kantate „Friedefürst“, die Windhorst und seine Musiker an diesem Abend uraufführten, ist die Orgel fast durchgehend solistisch zu hören. Gefühlvoll begleitete Kuper Sebastian Franz‘ Evangelienerzählung.

Felix Maier gesellte sich mit dem warmen Klang seines Tenor-Saxophon ebenso dazu wie die beiden Schülerinnen Fenja Wagner und Carolin Gruhl  mit den verschiedensten von Schlenker geforderten Perkussionsinstrumenten. Das war sehr konzentriert und gelungen. Beeindruckend auch die Passagen, in denen der Text der Weihnachtsgeschichte mit der Frage danach, wo denn der Frieden bleibt, kontrastiert wurde. Umso berührender geriet danach die Friedensbitte aller Beteiligten.

Zuvor hatte das auf historischen Instrumenten spielende Orchester unter Windhorsts Leitung die 22. Sinfonie von Haydn gespielt. Als Einstieg hatte der Kantor die Kantate „Mache dich auf, werde licht“ von Wolfgang Briegel gewählt. All das paßte wunderbar zum Letzten Sonntag nach Epiphanias – die Musik spielte noch einmal im Schein des Weihnachtssterns.

Großes Lob an die Margarethenkantorei für den homogenen Chorklang und das große Engagement.

Einziger Wermutstropfen: Schade, daß nicht mehr Zuhörer der Einladung zum Konzert gefolgt waren – wer hier fehlte, hat etwas verpaßt. Konzerte der Margarethenkantorei entpuppen sich immer mehr als kultureller und musikalischer Geheimtipp.

Heidi Rabenorst (CZ 7. Februar 2017)